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Meine Sprachreise nach Amerika
Lange habe ich überlegt ob ich das wirklich machen soll: 4 Wochen nach Amerika, ganz allein, ohne Eltern und ohne Reisebegleitung. Ist mein Englisch wirklich gut genug? Wie werde ich dort zurecht kommen? Das sind nur die wesentlichsten Fragen, die ich mir gestellt habe. Schliesslich entschied ich mich für die Reise, eigentlich war ich ja von Anfang an dafür gewesen, aber na ja, so etwas will gut überlegt sein. Letztlich kam ja dann sowieso vieles anders als gedacht. Aber lest selbst:
Ich hatte mich also entschlossen: Ich werde in die USA fliegen. Ich hatte auch schon zwei Sprachreiseagenturen in die engere wahl gezogen. Bald fiel meine Wahl auf das Homestay-USA-Programm eines bekannten deutschen Anbieters. Das sieht so aus: Man fliegt für eine bestimmte Zeit in einen Bundesstaat, den man weitgehend selbst aussuchen kann und ist dort in einer Gastfamilie untergebracht. Diese kümmert sich zwar um den Gast und unternimmt etwas mit ihm, Land und Leute soll man aber selber kennenlernen. So weit so gut. Ich liess den Bundesstaat offen, um die Chance auf Vermittlung zu vergrössern und auch weil ich mich nicht so recht auf einen Staat festlegen konnte.
Die Mitteilung, dass eine Gastfamilie für mich gefunden sei, erhielt ich sagenhafte zwei Wochen vor meinem Abflug. Gleichzeitig bekam ich die Adresse und die Emailadresse der Familie. Als ich erfuhr, dass es sich um Missionare handelte, die gerade erst aus Italien zurückgekommen waren, war ich gespannt und neugierig zugleich. Was denn für Missionare? In Italien. Seltsam. Aber na gut, ich würde sie ja bald kennenlernen. Mich selbst beunruhigte das Ganze weniger, aber meine Mutter wurde von Tag zu Tag nervöser. Ich flog von München über Frankfurt nach NewYork, wo ich 4 Stunden Aufenthalt hatte. Später sollte es eigentlich weitergehen nach Tampa, Florida, wo Mike auf mich wartete. Nun ja. Aus den vier Stunden wurde eine ganze Odysse, doch fangen wir beim Zoll an. Ich hatte schon sehr viel gehört von Zoll- und Einwanderungsbehörde und deren Schikanen. Im Flugzeug bekam ich bereits mehrere Formulare zum ausfüllen. Die Formulare waren deutschsprachig, das ist doch nett, oder? Mir wurde dabei geholfen, oder, besser gesagt, ich fragte einen Ami der neben mir saß. Nun, der hat mich schlecht beraten, ich habe das Teil nicht vollständig ausgefüllt und musste mich beim Einwanderungsinspektor zweimal anstellen. Das zweite Mal allerdings ging ich zu einem anderen Inspektor, da dort die Schlange kürzer war. Endlich war ich dran, schrecklich nervös. Der Beamte überflog die Papiere und drehte sich um. Er rief nach seiner Kollegin. Mir lief es heiss und kalt den Rücken herunter. Er aber fragte die andere Kontrolleurin: "Hey, der wievielte Deutsche ist das, der seine Formulare richtig ausgefüllt hat?" - "Der Siebte.Eine Familie und zwei andere haben es bisher geschafft." Beide grinsten. Er stellte noch ein paar Routinefragen und ich konnte gehen. Ich war erleichtert. Am Flughafen kaufte ich mir dann noch eine Sonnenbrille und ein Sandwich, wobei die Kommunikation so schwer viel, dass die Leute mich für absolut unfreundlich hielten. "Das werden lange vier Wochen!" dachte ich. Ich rief noch zu Hause an, dann suchte ich mein Gate. Dort begann der Ärger. Der Flieger hatte Verspätung. Eine ganze Stunde. Das war ziemlich blöd, aber eine Stunde lässt sich schon totschlagen. Als ich wiederkam hatte man die Anzeige noch einmal korrigiert. Noch eine Stunde in NewArk. Im Laufe des Abends wurden wir immer wieder vertröstet. Schliesslich bestiegen wir eine Maschiene. Doch als endlich alle saßen und angeschnallt waren hieß es, wir sollten das Flugzeug wechseln, da es irgendwelche technischen Schwierigkeiten gäbe. Dass hieß also noch mal 45 Minuten warten. Als wir dann doch noch in Richtung Tampa starteten waren wir vier Stunden hinter dem Zeitplan. Ich war nun schon 24 Stunden wach und totmüde. Langsam machte ich mir auch Sorgen wegen meiner Verspätung. Ich kannte ja die Gastfamilie noch nicht. Würden sie warten? Es war 2:30 Uhr als ausstieg und mich umsah. Jetzt war ich wieder fit. Wo ist diese Familie? Da sprach mich ein Mann um die 30 an. "Sebastian? Hi, I'm Mike !" Ich war erleichtert.
Wir begannen langsam damit, uns zu unterhalten, Mike lobte meine Englischkenntnisse und erzählte mir ein bisschen von seiner Familie. Er hatte also tatsächlich auf mich gewartet. Ich war glücklich. Obwohl ich zu müde für eine tiefergehende Unterhaltung war, verstand ich mich mit Mike sehr gut. Die Heimfahrt dauerte etwa 20 Minuten, dann bogen wir in eine Siedlung ein. Dort standen ausschliesslich "candos", Einfamilien-Holzhäuser. Mike zeigte mir noch kurz das Haus und erklärte mir, sie seien auch erst vor drei Wochen eingezogen, und deshalb sei das Haus noch in einem recht überholungsbe- dürftigen Zustand. Mir gefiehl mein neues Heim.
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